Donnerstag, 9.11.2023

Studentenwerk Oldenburg legt Geschäftsbericht 2022/23 vor

Die Unterstützungsangebote für die rund 25.500 Studierenden in Oldenburg, Emden, Wilhelmshaven und Elsfleth sind in der aktuellen Krisenlage stark nachgefragt. Zugleich fordert diese auch das Studentenwerk selbst heraus.

 „Die drohende Krise konnte abgewendet werden“, zeigt sich Ted Thurner, der Geschäftsführer des Studentenwerks Oldenburg, im Rückblick auf das abgeschlossene Geschäftsjahr 2022 erleichtert. Vorübergehend hatten die Energiepreise das Zwanzigfache des Vorjahresniveaus erreicht. Dieser Extremwert war glücklicherweise nicht von Dauer, dennoch blieben die Kosten deutlich höher als zuvor. Das Studentenwerk konnte mit einem harten Sparkurs gegensteuern. Doch erst der Nothilfefonds des Landes Niedersachsen für die Studentenwerke sorgte dafür, dass die Mehrkosten nicht aus den Portemonnaies der Studierenden bezahlt werden mussten: „Die Sondermittel kamen direkt den Studierenden zugute“, betont Thurner. Sie verhinderten nicht nur Preissteigerungen, sondern konnten auch in konkrete Akzente umgesetzt werden: So gibt es seit 2022 in allen Mensen ein tägliches „Niedersachsen-Menü“ für nur 2,50 Euro, das von den Mensa-Gästen sehr gut angenommen wird.

Handfeste Unterstützung für krisengeschüttelte Studierende

Die zurückliegenden Krisenjahre haben bei vielen Studierenden Spuren hinterlassen – zumal diese ja leider keineswegs vorbei sind. Die Unterstützung des Studentenwerks ist für sie bitter nötig. Gisela Degener, Leiterin des Psychologischen Beratungs-Service (PBS), fasst die Problematik so zusammen: „Der Schock der Pandemie hat bei vielen Studierenden das Vertrauen in die Planbarkeit und Sinnhaftigkeit ihres Lebens und ihres Tuns unter verlässlichen Rahmenbedingungen massiv erschüttert.“

Entsprechend ist die Nachfrage nach psychologischer Beratung deutlich gestiegen: Im vergangenen Jahr fanden 972 Beratungen an den drei PBS-Standorten Oldenburg, Emden und Wilhelmshaven statt, im Gegensatz zu 774 im Jahr 2021. Die Zahl der Beratungen lag auch im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 809 auf einem wesentlich niedrigeren Niveau.

­­50 Euro mehr BAföG für 14 Prozent mehr Empfänger

Auch die BAföG-Abteilung des Studentenwerks Oldenburg bilanziert für 2022 eine spürbare Zunahme, und das gleich in doppelter Hinsicht: 5.587 Studierende konnten durch Leistungen nach dem BAföG unterstützt werden, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stieg die durchschnittlich ausgezahlte Summe um gut 50 Euro, von 590 auf 641 Euro. „Diese Entwicklung war richtig gut!“, zeigt sich die Leiterin der BAföG-Abteilung, Stefanie Vahlenkamp, zufrieden. Zudem erhielt jeder BAföG-Geförderte durch zwei Heizkostenzuschüsse insgesamt 575 Euro zusätzlich. Allerdings: Die von der Ampelkoalition angekündigte strukturelle BAföG-Reform, die unter anderem für eine automatische Anpassung der Studienfinanzierung an steigende Kosten sorgen würde, ist weiterhin nicht in Sicht, bedauert Vahlenkamp. Sie ist aber dringend notwendig, um in den kommenden Jahren sicherzustellen, dass sich niemand aus Kostengründen gegen ein Studium entscheiden muss.

Das Studentenwerk Oldenburg im Jahr 2022 auf einen Blick

  • 25.552 betreute Studierende an der Universität Oldenburg, der Hochschule Emden/Leer und der Jade Hochschule Oldenburg/Wilhelmshaven/Elsfleth
  • Sechs Mensen, vier Cafeterien, drei CaféBars
  • 15 Wohnanlagen und –häuser mit insgesamt 2.233 Plätzen
  • vier Kitas mit insgesamt 252 Plätzen
  • drei Psychologische Beratungs-Services
  • eine Sozialberatung, eine Behindertenberatung und eine Studienfinanzierungsberatung
  • Kulturbereich „unikum“ mit dem Kulturbüro und dem studentischen „Oldenburger Universitäts-Theater“ OUT
  • Abteilung für Ausbildungsförderung (BAföG-Amt)
  • 297 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Geschäftsführer seit 2013: Ted Thurner

 

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